Die Rüdesheimer Straße ist kein Einzelfall
Glück ist, wenn man eine Wohnung hat. Dieser Spruch hat sich zu einer bedauerlichen Wahrheit manifestiert. Wohnraum ist in Wiesbaden knapp bemessen und Bürger beklagen, dass bezahlbarer Wohnraum kaum noch zu finden ist. Die Immobilie ‚Rüdesheimer Straße 23‘ ist an den Investor IWS – Wohnungsprivatisierung verkauft worden. Dort sollen 12 Wohneinheiten in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. Die Mieter haben Angst vor Kündigungen. Auf der Homepage dieses Investors ist ersichtlich, dass er aktuell mit neun weiteren Objekten in Wiesbaden makelt.
„Die Rüdesheimer Straße ist kein Einzelfall.“, bemerkt Veit Wilhelmy (ULW). „Die Thematik betrifft aber also nicht nur die Mieter. Nein, die Quartiere und ihre Bewohner sind betroffen. Folglich also wir alle als Wiesbadener. Eine entscheidende Frage ist, inwieweit durch den Verkauf von Immobilien an Investoren die Gefahr eines sozialen Schichtwechsels in den Quartieren besteht. Wir müssen die Einführung Milieuschutzsatzung ernsthaft zur Diskussion stellen. Als Fraktion haben wir einen entsprechenden Antrag formuliert.“, so Veit Wilhelmy weiter.
Nicht selten werden die Wohneinheiten in den erworbenen Immobilien in Eigentumswohnungen umgewandelt. Diese werden dann nicht minder selten an Kapitalanleger verkauft. Fraglich bleibt, was mit den Menschen geschieht, die bisher als Mieter diese Wohnungen bewohnt haben. Sie können sich oft die höheren Mieten oder das Angebot zum Kauf schlicht weg nicht leisten und drängen auf den ohnehin schon stark umkämpften Wohnungsmarkt.
Überdies ist nicht außer Acht zu lassen, dass langjährige Mieter eventuell Ihr Quartier verlassen müssen, weil sie keine neue Wohnung finden. Neben dem wirtschaftlichen Druck für die betroffenen Familien, Singles, Alleinerziehenden und Rentner lastet der emotionale Druck schwer. Viele Gründe aktiv zu werden.