Warum ich eine saubere Stadt will


Veit Wilhelmy: Eine Verringerung der Stickstoffdioxid-Belastung ist nötig

Wiesbaden – „Statistisch gesehen sterben mehr Menschen durch Luftbelastungen als durch Verkehrsunfälle.“ Der Satz des Toxikologen Dr. Jens-Uwe Voss, gesprochen bei einer Informationsveranstaltung des BUND Wiesbaden, hatte gesessen.

Veit Wilhelmy, dem die Umwelt seit vielen Jahren am Herzen liegt, hatte bereits den Erläuterungen zweier Fachfrauen zur Situation in Wiesbaden zugehört, die erklärten, wie hoch die Belastung mit Stickstoffdioxid sei und woher diese immens hohen Werte kämen, nämlich zum weitaus größten Teil von Dieselfahrzeugen, hauptsächlich Pkw. Der Stadtverordnete war nicht der einzige im Publikum, der sich fragte, wie dagegen etwas getan werden könne. Und so versprach er den anwesenden Wiesbadenern, sich in der Stadtverordnetenversammlung für eine Verringerung der Stickstoffdioxid-Werte einzusetzen.

Das hat er nun eingelöst, denn in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung stimmten auch die anderen Fraktionen mehrheitlich für seinen Antrag, den Magistrat zu beauftragen, ein geeignetes Konzept zu entwickeln. Zuvor hatte Wilhelmy in einer Rede die vielen Gesundheitsschädigungen skizziert, die durch kurz- und langfristige Belastungen mit Stickstoffdioxid entstehen und den entscheidenden Punkt gleich zu Anfang genannt: „Es gibt keinen Wert, unterhalb dessen keine gesundheitsschädigende Wirkungen auftreten!“

Besonders schlimm seien die Auswirkungen auf Personen mit einer bereits vorhandenen Lungenerkrankung, aber auch Gesunde seien gefährdet. Tatsächlich erhöhe Stickstoffdioxid nicht nur die Gefahr, an Lungenleiden zu erkranken, sondern auch die Bereitschaft zu Herz- und Kreislaufkrankheiten. Gerade die Jüngsten in der Gesellschaft seien in hohem Maße betroffen, denn das Lungenwachstum bei Kindern sei dadurch eingeschränkt. Richtig perfide: „Die höchsten Werte an Stickstoffdioxid werden in Bodennähe erreicht.“

Wilhelmy zitierte eine Berechnung des nordrhein-westfälischen Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, das anhand bereits vorliegender Studien statistisch ausgewertet hatte, welche Effekte eine nur geringfügige Senkung des Jahresmittelwerts an Stickstoffdioxid haben würde – nämlich weniger Todesfälle und viel weniger Fälle chronischer Bronchitis bei kleinen Kindern mit Asthma.

Nun ist der Stadtverordnete gespannt, welche Art Konzept der Magistrat erarbeiten wird – „damit wir alle wieder richtig durchatmen können!“ Wichtig ist Wilhelmy aber auch, dass diejenigen, die Dieselfahrzeuge haben, nicht alleingelassen werden dürfen.

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